Vergebig – Noträge – Verzwiiflig
Min liäbävolle, barmhärzige Papi
I bi alles anderi we e Person wo vergeh chann – weder andere no mir…
Hüt han i wieder es super Müsterli devo zeigt… Eigentlich han i öpis wo mir mega wichtig isch mache wele. I ha mi würkli druf gfreut… Doch wo öper dezue cho isch, wo mir zämä mit sinere Muetter sehr weh tuä hät (so dass i mi sehr stark verletze ha wele… mi aber denn für d‘Zerstörig vo mim Inventar), han i de Ort verloh und ha mir so öpis wertvolls gklaut han… I ha en mega Hass vor allem uf mi i mir drin…
Söll i mir jetzt au no da neh, wo mi am meiste am Läbä haltet? Irgendwänn mues i s jo eh ufgeh…
Bitte hilf mir, dass i zumindest mir vergäh lärn. Dass i nid immer alles noträge, sondern au losloh lärn.
Min liäbävolle, barmhärzige Papi
I bi so truurig und verzwiiflet! I mag eifach nüm!!!
I hoff i dörf bald stärbä… oder en Termin für i d‘Klinik bechumm…
I weiss, dass i s‘erscht leider nid wähle dörf, aber viellicht würdsch jo du mir da ermöglichä…
Dies verzwiiflete Chindli
Liebe schwer geprüfte Schwester im Glauben,
„Manchmal sieht unser Schicksal aus
wie ein Fruchtbaum im Winter.
Wer sollte bei dem traurigen“
Aussehen desselben wohl denken,
dass diese starren Äste,
diese zackigen Zweige
im nächsten Frühjahr
wieder grünen, blühen,
sodann Früchte tragen könnten,
doch wir hoffen’s, wir wissen’s.“
Das hat Goethe geschrieben. Ich weiß, daß solche Gedanken die dunklen Wolken über Deinem Leben niht einfach wegwischen können.
Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle unsere Verheißungen. Ich bete gaaanz fest dafür, dass er Dir durch den Winter Deines Lebens hilft und es wieder Frühling werden lässt. Ich wünsche Dir ein Vergnügen, das noch größer ist, als dieses Wort ausdrückt:
„Das größte Vergnügen im Leben ist,
etwas zu tun, was man nach Meinung
der Leute nicht erreichen kann“.
Ich wünsche Dir, dass Du erreichst, was Du nach Deiner eigenen Meinung nicht erreichen kannst.